Zahnschmuck und Zahntattoos – einfach nur Mode oder auch ein Risiko für die Mundgesundheit?

Ein funkelnder Kristall auf dem Schneidezahn, ein filigranes Tattoo, das beim Lächeln hervorblitzt – Zahnschmuck und Zahntattoos haben sich in den letzten Jahren von einer Nischendekoration zu einem häufiger sichtbaren Trend entwickelt. Sie stehen für Individualität und stellen einen besonderen Blickfang dar. Doch hinter dem modischen Accessoire verbergen sich durchaus Risiken für die Zahn- und Mundgesundheit.

Die Entscheidung für Zahnschmuck oder ein Zahntattoo ist eine Frage des persönlichen Stils und des Wunsches nach einem einzigartigen Aussehen. Bevor Sie sich jedoch für diese Form der Körperkunst entscheiden, sollten Sie sich umfassend über die möglichen Konsequenzen informieren, denn der Mundraum ist ein komplexes Ökosystem, dessen natürliches Gleichgewicht durch jede Veränderung gestört werden kann.

Was ist Zahnschmuck?

Zahnschmuck bezeichnet kleine dekorative Aufkleber, Strasssteine oder Metallapplikationen, die mit einem speziellen zahnärztlichen Kleber auf den Zähnen befestigt oder in den Zahn integriert werden. Diese Schmuckstücke werden normalerweise auf den sichtbaren Zahnflächen wie den vorderen Schneidezähne platziert, um das Lächeln optisch zu verschönern.

Was sind Zahntattoos?

Bei Zahntattoos handelt es sich um kleine Tätowierungen, die direkt auf die Zahnoberfläche aufgebracht werden. Diese Tätowierungen werden in der Regel von einem Zahnarzt oder einem Spezialisten für Zahnästhetik durchgeführt. Sie beinhalten häufig filigrane Designs wie Muster, Schriftzeichen oder Symbole und sind dauerhafter als Zahnschmuck, da sie direkt in die Zahnschmelzstruktur eingebracht werden.

Die Risiken von Zahnschmuck und Zahntattoos

Trotz des modischen Reizes, den Zahnschmuck und Zahntattoos bewirken können, gibt es gesundheitliche Risiken, die nicht unbeachtet bleiben sollten. Zu den möglichen Problemen zählen:

  • Eine Schädigung des Zahnschmelzes: Der Zahnschmelz schützt vor äußeren Einflüssen wie Bakterien, Säuren und mechanischen Belastungen. Beim Anbringen von Zahnschmuck kann es zu einer Schädigung des Schmelzes kommen. Der Kleber, der verwendet wird, um den Schmuck zu fixieren, kann die Oberfläche des Zahns angreifen und zu einer Schwächung des Zahnschmelzes führen. Zahntattoos, die direkt in den Zahn eingebracht werden, können ähnliche Auswirkungen auf den Schmelz haben.
  • Ein erhöhtes Risiko für Karies: Wenn Zahnschmuck oder Zahntattoos nicht richtig angebracht und gepflegt werden, können sie als Nahrungsmittel- und Bakterienfänger wirken. Diese Ablagerungen schaffen ein ideales Umfeld für Kariesbakterien. Bei unzureichender Mundhygiene kann Zahnschmuck somit ein Risiko für die Zahngesundheit darstellen.
  • Zahnschmerzen und Irritationen: Obwohl Zahnschmuck in der Regel keine direkten Schmerzen verursacht, kann er zu Irritationen im Mund führen. Der Schmuck kann an benachbarten Zähnen oder am Zahnfleisch scheuern, was zu Entzündungen, Zahnfleischbluten oder unangenehmen Reizungen führen kann. Besonders bei falscher Pflege oder nicht fachgerechter Anbringung kann dies die Zahngesundheit beeinträchtigen.
  • Entfernung und mögliche Schäden: Ein weiterer Nachteil von Zahnschmuck und Zahntattoos ist die Entfernung. Wenn man sich irgendwann entscheidet, den Schmuck wieder zu entfernen, bleiben häufig Spuren am Zahn zurück. Oftmals muss der Zahnschmelz beim Entfernen des Schmucks oder der Tätowierung abgeschliffen werden, was die Zähne weiter schwächen kann.
  • Verschiebung der Zähne oder Zahnbeschädigung durch mechanische Einflüsse: In manchen Fällen kann Zahnschmuck auch mechanische Belastungen auf den Zahn ausüben. Besonders wenn der Schmuck nicht perfekt passt oder sich im Laufe der Zeit lockert, kann es zu Druckstellen oder Verschiebungen der Zähne kommen, in schweren Fällen sogar zu Frakturen oder Brüchen des Zahns.

So können Sie Risiken minimieren

Wenn Sie sich für Zahnschmuck oder Zahntattoos entscheiden, sollten Sie einige Punkte beachten. Lassen Sie Zahnschmuck nur von einem Zahnarzt oder einem Spezialisten anbringen, damit die Zähne nicht beschädigt werden und der Schmuck richtig sitzt. Stellen Sie sicher, dass der verwendete Kleber und das Material des Zahnschmucks zahnfreundlich ist und keine schädlichen Substanzen enthält.

Betreiben Sie eine gründliche Mundpflege, um Ablagerungen und damit Bakterien und Karies vorzubeugen. Zahnpasta mit Fluorid, regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide sind unerlässlich. Besuchen Sie zudem regelmäßig Ihren Zahnarzt, damit dieser den Zahnschmuck kontrollieren kann und Ihre Zahngesundheit erhalten bleibt.

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