Zahngesundheit bei Extremsportlern: Risiken und Lösungen

Menschen, die sehr viel Sport treiben bzw. sich auf extreme Sportarten konzentrieren, achten in der Regel auf die Pflege ihrer Muskeln und Gelenke. Allerdings wissen nur die wenigsten, wie wichtig es ist, auch auf eine entsprechende Mundhygiene zu achten. Denn es bestehen einige Risiken, die unmittelbar oder mittelbar die Zahngesundheit negativ beeinflussen können.

Was ist unter Extremsport zu verstehen?

Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich Extremsportarten wie Klettern, Kampfsport, Mountainbiking, Base-Jumping, Surfen und ähnliche, denn sie bieten Nervenkitzel, fordern Körper und Geist heraus und fördern die physische und mentale Stärke.

Allerdings sollte nicht unterschätzt werden, dass die Zahngesundheit bei Extremsportlern besonderen Herausforderungen ausgesetzt ist. Zu den Faktoren, die Zähne und Zahnfleisch gefährden können, zählen zum Beispiel Verletzungsrisiken durch Unfälle, fehlerhafte Ernährung, Mundtrockenheit oder Stress. Ein Bewusstsein für die Risiken und präventive Maßnahmen sind daher unerlässlich, um Zahnschäden vorzubeugen und die sportliche Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.

Konkrete Risiken für die Zahngesundheit

Physische Traumata durch Stürze, Zusammenstöße oder Erschütterungen

Extremsportarten bergen ein hohes Verletzungsrisiko. Stürze, Schläge, Zusammenstöße oder harte Landungen können leicht Zahnfrakturen, ausgeschlagene Zähne oder Verletzungen des Zahnfleisches verursachen. Besonders gefährlich sind in diesem Zusammenhang Disziplinen wie Skateboarding, Boxen oder Mountainbiking. Aber auch scheinbar harmlose Aktivitäten wie Trailrunning auf unebenen Wegen können durch ständige Erschütterungen kleinste Traumen an den Zähnen auslösen, die langfristig zu schwereren Schäden führen.

Säure und Zucker in Sportnahrung

Für viele Extrem- und Leistungssportler sind Energieriegel und isotonische Getränke ein fester Bestandteil ihrer Ernährung. Allerdings enthalten diese Produkte oft hohe Mengen an Zucker und Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Bei längerem Training haften die Partikel manchmal sehr lange an den Zähnen und unterstützen die Kariesbildung. Darüber hinaus trocknet intensive körperliche Anstrengung den Mund aus, da aufgrund der Mundatmung weniger schützender Speichel produziert wird und so ein idealer Nährboden für Bakterien entsteht.

Zähneknirschen (Bruxismus) unter Belastung

In stressigen Situationen, etwa beim Halten schwieriger Kletterpositionen oder bei psychischem Druck in Wettkämpfen, pressen viele Sportler unbewusst die Zähne zusammen. Dieses situative Zähneknirschen führt zu Abnutzungen, Rissen im Zahnschmelz und Verspannungen im Kiefergelenk und kann langfristig zu chronischen Schmerzen führen.

Umweltbedingungen wie Kälte und Höhenluft

Extremsportler sind oft extremen Temperaturen ausgesetzt. Kälte kann bei empfindlichen Zähnen zu schmerzhaften Reaktionen führen, insbesondere wenn bereits freiliegende Zahnhälse vorhanden sind. In großen Höhen nimmt zudem der Sauerstoffgehalt ab, was bei manchen Athleten zu verstärkter Atmung durch den Mund und damit zu weiterer Austrocknung der Schleimhäute führt.

Lösungen für eine bessere Zahngesundheit

Mit einigen präventiven Maßnahmen können Extremsportler ihre Zahngesundheit optimal erhalten. Dazu zählen:

  • Zahnschutz: Ein individuell angefertigter Mundschutz ist bei vielen Sportarten unverzichtbar, etwa beim Boxen. Er schützt die Zähne vor Stößen und minimiert das Risiko von Zahn- und Zahnfleischverletzungen.
  • Entspannungsübungen für den Kiefer: Um unbewusstes Zähneknirschen zu reduzieren, können spezielle Übungen helfen, die Kiefermuskulatur zu entspannen.
  • Zahngesunde Ernährung: Extremsportler sollten sich bewusst und ausgewogen ernähren, indem sie nach Möglichkeit auf stark zucker- und säurehaltige Lebensmittel verzichten. Empfehlenswert sind hingegen zahnschonende Snacks wie Nüsse, Käse oder Vollkornprodukte. Auch das Trinken von Wasser statt isotonischer Getränke schützt die Zahngesundheit.
  • Regelmäßige Mundhygiene und professionelle Zahnreinigung: Eine gründliche Zahnpflege mit Fluoridzahnpasta und Zahnseide sowie regelmäßige professionelle Zahnreinigungen helfen, Zahnschäden zu vermeiden und langfristig die Mundgesundheit zu erhalten.
  • Speichelproduktion aktiv fördern: Bei häufig auftretender Mundtrockenheit während des Sports kann ausreichendes Wassertrinken oder das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi die Speichelproduktion fördern und damit den natürlichen Schutz der Zähne unterstützen.

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