Gibt es einen Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Alzheimer?
Gesunde Zähne sind kosmetisch schön und spielen auch für das allgemeine Wohlbefinden eine wichtige Rolle. Man weiß mittlerweile, dass etwa chronische Entzündungen des Zahnhalteapparats das Zahnfleisch, die einzelnen Zähne und den Kieferknochen bedrohen, sich aber auch auf den gesamten Körper auswirken können und das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle erhöhen. Neuere Studien haben gezeigt, dass es ebenfalls einen Zusammenhang zwischen unbehandelter chronischer Parodontitis und Alzheimer gibt.
Was ist die Alzheimer-Krankheit?
Alzheimer ist am häufigsten vorkommende Form der Demenz. Sie führt zu einem zunehmenden Gedächtnisverlust, vermindert die Denkfähigkeit und lässt alltägliche Kompetenzen dahinschwinden. Die Ursachen der Krankheit sind bis heute nicht vollständig geklärt. Bekannt ist, dass genetische Faktoren, Umwelteinflüsse und der Lebensstil einer Person eine Rolle spielen. Das Risiko einer Erkrankung steigt mit den Lebensjahren. Eine mangelhafte Mundgesundheit kann ebenfalls mitverantwortlich sein.
Chronische Entzündungen und Alzheimer
Die neuere Forschung weist darauf hin, dass chronische Entzündungen wie Parodontitis eine entscheidende Funktion bei der Entstehung von Alzheimer haben. Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnfleischs, die ohne Behandlung langfristig zu einem Abbau des Zahnhalteapparates führen kann. Durch die Entzündung werden Botenstoffe freigesetzt, die nicht nur lokal im Mundraum wirken, sondern im ganzen Organismus. Forscher nehmen an, dass auch das Gehirn von solchen entzündlichen Prozessen geschädigt werden kann und dadurch das Risiko für Alzheimer ansteigt.
In Studien wurde festgestellt, dass bestimmte Bakterien, die für Parodontitis verantwortlich sind, auch in Gehirnen von Patienten mit Alzheimer vorhanden waren. Ein Bakterium, das bei Betroffenen mit Parodontitis im Zahnfleisch vorkommt, ist Porphyromonas gingivalis. Wahrscheinlich gelangen diese Bakterien entweder über den Blutkreislauf oder über Nervenbahnen ins Gehirn und verursachen dort schädliche Ablagerungen, die typische Symptome für Alzheimer hervorrufen.
Darüber hinaus kann eine mangelhafte Mundgesundheit die Gefäße schädigen. So erhöhen Zahnfleischerkrankungen die Gefahr von Herzerkrankungen und können in der Folge die Gefäßgesundheit des Gehirns beeinträchtigen. Denn eine schlechte Versorgung des Gehirns mit Blut kann ebenfalls für ein Fortschreiten von neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer verantwortlich sein.
Gibt es Möglichkeiten der Vorbeugung?
Ja, Sie können selbst aktiv dazu beitragen können, Zahnerkrankungen zu vermeiden und das Risiko für Alzheimer zu senken. Hier einige Tipps dazu:
- Gründliche Zahnpflege: Putzen Sie mindestens zweimal täglich Ihre Zähne und nutzen Sie auch Zahnseide oder Interdentalbürsten für die Zahnzwischenräume, um Plaque zu entfernen und Entzündungen im Mundraum vorzubeugen.
- Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt: Lassen Sie sich mindestens zweimal im Jahr von Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt auf Ihre Mundgesundheit untersuchen. Hilfreich ist auch eine professionelle Zahnreinigung, bei der Beläge und Zahnstein entfernt werden. In diesem Zusammenhang können mögliche Anzeichen von Zahnfleischerkrankungen erkannt und bei Bedarf behandelt werden.
- Gesunde Ernährung, Rauchen und Alkohol: Ernähren Sie sich ausgewogen. Das ist gut für Ihre Zähne, aber auch für das Gehirn. Lebensmittel, die viele Antioxidantien und entzündungshemmende Stoffe enthalten – Obst, Gemüse, Nüsse und Fisch – tragen entscheidend zu Ihrer allgemeinen Gesundheit bei. Vermeiden Sie nach Möglichkeit zuckerreiche und stark verarbeitete Lebensmittel, da sie Karies und Entzündungen in Mund und Körper begünstigen. Zum Wohl Ihrer Zähne, des Gehirns und des gesamten Organismus sollten Sie auch auf Rauchen und übermäßigen Alkoholgenuss verzichten.
- Geistige und körperliche Aktivitäten: Zur Vorbeugung gegen Alzheimer spielen geistige und körperliche Aktivitäten eine wichtige Rolle. Regelmäßige Bewegung sorgt für eine gute Durchblutung, stärkt das Herz-Kreislauf-System und dadurch auch die Gehirngesundheit.