Welche Alternativen gibt es zu einer Zahnspange?
Ob Kind, Teenager oder Erwachsener – eine feste Zahnspange zur Korrektur von Zahnfehlstellungen finden die meisten Menschen „uncool“ oder peinlich. Das geht manchmal so weit, dass sie den Gang zu einem Kieferorthopäden scheuen. Das ist wenig sinnvoll, denn irgendwann gibt es keine Möglichkeit mehr, eine Fehlstellung noch zu korrigieren. Die medizinische Forschung hat sich in der jüngeren Vergangenheit jedoch einiges einfallen lassen und Alternativen auf den Markt gebracht.
Grundsätzliches zur Zahnspange
Die Korrektur der Zahnstellung durch eine feste Spange hat mehrere Gründe. Langfristig dient sie der Ästhetik, hilft, die Aussprache zu optimieren und die Hygienefähigkeit der Zähne von Patienten zu verbessern. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass genau diese Ziele während der Tragezeit ins Gegenteil verkehrt werden. Eine feste Metallspange im Mund sieht nicht besonders attraktiv aus, sie behindert beim Sprechen und erfordert besondere Umsicht beim Zähneputzen.
Mittlerweile gibt es jedoch einige gute Alternativen, die für jede Altersgruppe geeignet sind und dem „Klassiker“ Metallspange in vielen Belangen einiges voraus haben. Das liegt an innovativen Entwicklungen im Bereich der geeigneten Materialien, an technischen Fortschritten in der Kieferorthopädie und einer verbesserten Kommunikation in der Forschung durch die weltweite Vernetzung.
Die am häufigsten eingesetzten Alternativen
Ob und welche Alternative in Frage kommt, sollte immer gemeinsam mit dem behandelnden Kieferorthopäden besprochen werden. In manchen Fällen gibt es bis heute keine andere Möglichkeit als eine Korrektur von Zahnfehlstellungen mit einer festen Metallspange. Außerdem spielen auch die Kosten eine Rolle, denn einige Alternativen können sehr teuer werden, da die gesetzlichen Krankenkassen nur für die Regelversorgung aufkommen.
Die vier häufigsten Behandlungen sind:
- Lingualspangen
- Aligner
- Retainer
- Gaumennahterweiterung
Lingualspangen
Lingualspangen korrigieren die Zahnstellung ähnlich wie die klassischen Zahnspangen mit Metalldrähten. Der Vorteil ist, dass sie nicht sichtbar sind, weil sie an die Zahninnenseite gesetzt werden. Allerdings dauert es in der Regel einige Zeit, bis sich die Patienten an den Fremdkörper im Mund gewöhnt haben und damit zurechtkommen. Anfangs können bei den Patienten Störungen der Aussprache wie Lispeln auftreten. Je nach Schwere der Fehlstellung dauert die Behandlung zwischen sechs und 24 Monaten.
Aligner
Aligner sind recht unauffällige, transparente Schienen, die sich für leichte bis mittelschwere Zahnfehlstellungen eignen. Sie werden auf die Zahnreihen aufgesetzt und rücken die Zähne auf sanfte Art und Weise gerade. Patienten tragen jede Schiene für einen definierten Zeitraum. Meist sind es zwei Wochen. Aligner sind herausnehmbar, lassen sich leicht reinigen und beeinträchtigen die allgemeine Mundhygiene nicht. Die Behandlungsdauer beträgt etwa zehn bis 24 Monate.
Retainer
Retainer können fest oder herausnehmbar sein und eignen sich für alle Altersgruppen, die nur eine leichte Zahnfehlstellung haben. Vom Aussehen her ähneln sie den herkömmlichen Zahnspangen. Sie werden häufig auch eingesetzt, um eine neue Stellung der Zähne nach einer kieferorthopädischen Behandlung zu stabilisieren.
Gaumennahterweiterung
Die Gaumennahterweiterung oder auch beschleunigte Gaumennahtsprengung eignet sich besonders für Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, bei denen der Oberkiefer geweitet werden soll. Technisch gesehen handelt es sich um eine Schraubvorrichtung mit speziellen Bändern an den Zähnen. Sie dienen dazu, dass der Oberkiefer sich allmählich weitet und Platz genug für gerade Zähne bietet.