Weiße Flecken auf den Zähnen – Ursachen und Behandlung von Fluorose

Weiße Flecken auf den Zähnen: Was tun bei Fluorose?

Fluorose ist ein Phänomen, das schätzungsweise bei zehn Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland auftritt. Sie äußert sich durch kreidig-weiße Flecken, die vor allem auf den vorderen Schneide- und Eckzähnen sichtbar werden. Paradoxerweise entsteht Fluorose häufig erst dadurch, weil Eltern es zu gut mit der Zahngesundheit ihres Nachwuchses meinen. Aber wie kann es dazu kommen und wie lassen sich die Ursachen bekämpfen? Unser Beitrag klärt Sie darüber auf.

Fluorid – Fluch oder Segen?

Fluorid ist ein natürlich vorkommendes Mineral und enthalten in verschiedenen Lebensmitteln und Wasser. Im menschlichen Körper kommt es vor allem in den Zähnen und den Knochen vor. In den 1930er Jahren wurde im Zuge von Forschungen entdeckt, dass Fluorid die Entstehung von Karies verringern kann. Seitdem wird es nahezu jeder Zahncreme als vorbeugende Maßnahme beigefügt und hat sich in diesem Zusammenhang auch bewährt. Deshalb lässt sich die Entdeckung der Karies vorbeugenden Wirkung durchaus als Segen bezeichnen.

Fluorid kann sich jedoch auch als negativ erweisen, und zwar dann, wenn die Zähne mit dem Mineral überversorgt werden. In der Folge bilden sich die erwähnten weißen Flecken auf den Zähnen, die auch als White Spots bezeichnet werden. Die Zähne leiden dann unter Fluorose. In schwereren Fällen können sich auch braune Flecken sowie Vertiefungen am Zahn ausbilden. Mittlerweile ist bekannt, dass eine erhöhte Zufuhr von Fluorid für eine geringere Produktion des natürlichen, schützenden Zahnschmelzes verantwortlich ist und Bakterien ein leichteres Spiel haben, das Zahnbein anzugreifen.

Besondere Gefährdung von Fluorose bei Kindern

Bei Kindern kann durch überhöhte Fluoridaufnahme eine Störung der Mineralisation in der Zeit der Zahnreifung eintreten. Ein Zuviel an Konsum entsteht durch den übermäßigen Gebrauch von Zahnpasta, wobei auch zu berücksichtigen ist, dass Kinder häufig größere Mengen verschlucken. Verwenden Sie deshalb bei Kindern ausschließlich spezielle Kinderzahncreme.

Zur Vermeidung einer Fluorose sollte die regelmäßige Zufuhr von Fluorid bei Säuglingen maximal 0,25 mg pro Tag betragen, bei Kleinkindern unter zwei Jahren 1,25 g. Das entspricht in etwa einer Zahnpastamenge in Reiskorngröße bei zweimaliger Zahnpflege täglich. Um sicher zu gehen, dass keine Überdosierung erfolgt, können Sie als Eltern auf die Gabe von Zahnpasta oder Speisesalz mit Fluorid verzichten und die empfohlene Maximaldosis per Fluoridtabletten verabreichen. Konsultieren Sie dazu am besten Ihre Kinderärztin bzw. Ihren Kinderarzt.

Wie kann Fluorose behandelt werden?

Im ersten und wichtigsten Schritt sollte die überhöhte Zufuhr von Fluorid unverzüglich gestoppt werden. Handelt es sich nur um eine leichte Fluorose, sind weitere Behandlungsschritte nicht in jedem Fall zwingend erforderlich. Sie sollten aber auch wissen, dass die durch übermäßige Zufuhr des Minerals entstandenen Schäden ohne eine intensive zahnmedizinische Therapie irreversibel sind.

Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Zahnarzt darüber, welche Möglichkeiten es gibt.

  • Das können spezielle Poliercremes sein,
  • hauchdünne Veneers aus Keramik,
  • Bleaching oder
  • Kompositfüllungen.

Selbst wenn die durch Fluorose entstandenen weißen Flecken nicht immer schädlich sind oder auf Karies hindeuten – mindestens aus ästhetischer Sicht sind sie nicht sehr attraktiv. Eine Behandlung ist generell kostenintensiv und aufwändig, deshalb ist Vorbeugung der beste Weg, eine Dentalfluorose zu vermeiden.

Wenn Sie oder Ihr Nachwuchs von weißen Flecken auf den Zähnen betroffen sind, vereinbaren Sie zeitnah einen Termin mit uns, damit wir das Problem angehen können.

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