Weisheitszahnentfernung – so läuft die Behandlung ab
Weisheitszähne befinden sich nicht selten in unterschiedlichen Positionen im Kiefer, weshalb eine Entfernung sich einfach oder schwierig gestalten kann. Bei der Entfernung handelt es sich um einen häufigen Eingriff, der in der Regel zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr durchgeführt wird. In dieser Altersspanne sind die Zähne meist noch nicht vollständig durchgebrochen sind und können Komplikationen wie Entzündungen oder Platzmangel verursachen. Viele Menschen empfinden den Gedanken an diesen Eingriff als unangenehm, doch mit einer guten Vorbereitung und Nachsorge verläuft die Entfernung in der Regel unkompliziert.
Vorbereitung und Planung des Eingriffs
Bevor die Weisheitszähne entfernt werden, führt der behandelnde Zahnarzt oder Zahnchirurg eine gründliche Untersuchung mittels Röntgenaufnahmen oder auch mit moderner 3D-Diagnostik durch, um die genaue Lage der Zähne im Kiefer festzustellen. Diese Planung ist wichtig, um Risiken wie Verletzungen des Unterkiefernervs oder anderer wichtiger Strukturen auf ein Minimum zu reduzieren. Anschließend wird dann in einem Gespräch festgelegt, ob alle Weisheitszähne gleichzeitig oder gestaffelt entfernt werden.
Zudem wird der Patient über den Ablauf der Operation, die verwendeten Betäubungsverfahren und die Nachsorge informiert. Es ist wichtig, dem Arzt alle Medikamente, Allergien und früheren Operationen mitzuteilen. In den meisten Fällen wird der Patient angewiesen, vor der Operation nichts zu essen oder zu trinken, insbesondere wenn eine Vollnarkose geplant ist.
Betäubung
In der Regel wird die Weisheitszahnentfernung unter lokaler Betäubung durchgeführt, sodass der Bereich des Eingriffs schmerzfrei ist. Bei komplexeren Fällen oder bei großer Nervosität kann auch eine Sedierung, durch die der Patient in einen Dämmerzustand versetzt wird, aber ansprechbar bleibt, oder eine Vollnarkose sinnvoll sein, bei der der Patient während des gesamten Eingriffs schläft und nichts spürt.
Operation
Sobald die Betäubung wirkt, beginnt der Chirurg mit einem kleinen Schnitt im Zahnfleisch, um Zugang zum Weisheitszahn zu schaffen. Falls der Zahn vollständig durchgebrochen ist, kann er oft mit entsprechenden Instrumenten in einem Stück aus dem Kiefer gelöst und entfernt werden. Liegt er jedoch ungünstig oder ist er im Knochen verlagert, wird der Zahn zerteilt, um ihn schonend zu entfernen. Meist erfolgt zusätzlich das Freilegen der Zahnkrone durch das Entfernen von Knochenanteilen. Nach der vollständigen Extraktion wird die Wundhöhle sorgfältig desinfiziert.
Wundversorgung
Nach der Operation wird die Wunde gründlich gereinigt, um eventuell vorhandene Zahn- oder Knochensplitter zu entfernen. Manchmal wird eine blutstillende Kompresse eingelegt oder eine spezielle Folie verwendet, die die Heilung fördert. Dann wird das Zahnfleisch mit feinen Nähten geschlossen. Die Fäden dafür sind entweder selbstauflösend oder werden nach etwa sieben bis zehn Tagen entfernt. In manchen Fällen kann eine spezielle Membran eingesetzt werden, um die Heilung zu fördern und Entzündungen zu vermindern.
Nachsorge und Heilungsprozess
In den ersten Stunden nach dem Eingriff können Blutungen auftreten, die jedoch kein Anlass zur Besorgnis sind. Um Schwellungen zu reduzieren, sollte die Wange im Bereich des Eingriffs gekühlt werden. Schmerzen nach der Weisheitszahnentfernung sind normal, lassen sich jedoch gut mit den vom Zahnarzt empfohlenen Schmerzmitteln behandeln.
Patienten sollten den Kopf hoch lagern und möglichst keine körperlichen Anstrengungen unternehmen. Von Mundspülungen und intensivem Zähneputzen in den ersten 24 Stunden ist abzuraten, ebenso von heißen Speisen und Getränken. Um die Wunde nicht zu reizen, ist weiche Kost zu empfehlen. Alkohol und Tabak sind in den ersten 48 Stunden tabu, da sie die Wundheilung verzögern können.
Mögliche Komplikationen
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können auch bei der Weisheitszahnentfernung Komplikationen auftreten. Dazu gehören Infektionen, anhaltende Blutungen sowie Schäden an benachbarten Zähnen oder Nerven. Es ist wichtig, alle Anweisungen des Arztes genau zu befolgen, vereinbarte Kontrolltermine einzuhalten und bei Anzeichen von Komplikationen sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.