Was ist eine Mundschleimhautentzündung (Stomatitis)?
Unsere Mundschleimhaut an den Innenseiten der Mundhöhle dient als Schutzschicht gegen das Eindringen von Krankheitserregern und sorgt neben der Zunge zudem dafür, dass wir den Geschmack von Speisen und Getränken wahrnehmen können. Im Normalfall hat sie eine rosarote Farbe und ist von klarem Speichel benetzt. Wenn sich von diesem Aussehen Abweichungen zeigen, ist Vorsicht geboten, denn das kann auf eine Erkrankung hindeuten.
Bei einer Stomatitis handelt es sich um eine Veränderung der Mundschleimhaut aufgrund entzündlicher Vorgänge, die sich auf die Zunge, die Wangeninnenseiten, die Lippen, den Gaumen oder das Zahnfleisch auswirken. Sie kann als eigenständige Erkrankung auftreten oder auch als Symptom einer anderen Krankheit. In manchen Fällen entsteht eine Stomatitis zudem als Nebenwirkung von Medikamenten. Typische Symptome sind Schmerzen, Brennen, Rötungen, Schwellungen sowie kleine Geschwüre oder Bläschen, die das Essen, Sprechen und Schlucken erschweren können.
Wie entsteht eine Mundschleimhautentzündung und was sind mögliche Ursachen?
Die Mundschleimhaut ist täglich zahlreichen Reizen ausgesetzt, darunter mechanische Belastungen (z. B. beim Kauen), chemische Reize (Säuren, Gewürze) sowie Bakterien und andere Mikroorganismen. Normalerweise schützt der Speichel mit seinen Enzymen und Abwehrstoffen die Mundschleimhaut vor Entzündungen. Kommt es jedoch zu einer Störung dieses Gleichgewichts, kann sich die Schleimhaut entzünden. Für solch eine Störungen können folgende Ursachen verantwortlich sein:
- Infektionen: Häufige Auslöser sind Viren wie Herpes simplex (schmerzhafte Bläschen im Mund), Bakterien oder Pilze wie Candida albicans, die eine sogenannte Mundsoor (weißer Belag und Rötungen) verursachen können.
- Mechanische Reize: Schlecht sitzende Zahnprothesen, Zahnspangen, scharfe Zahnkanten oder unabsichtliches Beißen auf die Wangenschleimhaut können kleine Verletzungen verursachen, die sich entzünden.
- Chemische Reize: Alkohol, scharfe Speisen, zu heißes Essen oder aggressive Mundspüllösungen können die Mundschleimhaut reizen, sodass sie sich entzündet.
- Mangel an Mundhygiene: Sie führt zu bakterieller Plaque, die nicht nur Karies, sondern auch Entzündungen der Schleimhaut verursachen kann.
- Medikamente: Einige Medikamente wie Chemotherapeutika, bestimmte Antibiotika oder blutdrucksenkende Mittel können als Nebenwirkung eine Stomatitis auslösen.
- Allergien: Manche Menschen reagieren allergisch auf Inhaltsstoffe in Zahnpasta oder Mundspüllösungen.
- Allgemeine Erkrankungen: Diabetes, Immunschwächen oder Vitaminmangel (z. B. Vitamin B12, Folsäure, Eisen) können das Risiko einer Mundschleimhautentzündung erhöhen.
- Strahlen- und Chemotherapie: Patienten, die eine Tumortherapie im Kopf-Hals-Bereich erhalten, leiden häufig unter einer entzündeten Mundschleimhaut.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es gegen eine Stomatitis?
Zunächst ist eine gründliche Diagnose erforderlich, denn eine wirksame Therapie einer Mundschleimhautentzündung muss sich nach der Ursache der Entzündung richten. Infektionen durch Pilze lassen sich mit Antimykotika, etwa in Form von Mundspülungen oder Tabletten behandeln, virale Erkrankungen mit antiviralen Medikamenten.
Zur Entzündungshemmung kommen entsprechende Mundspülungen wie Dexpanthenol oder Gele zum Einsatz, zur Schmerzbekämpfung lokal wirkende Schmerzmittel. In vielen Fällen helfen auch leicht zugängliche Hausmittel wie Kamillen-, Salbei- und Thymiantee für Spülungen oder kühlende Lebensmittel wie Joghurt zur Schmerzlinderung. Zur Heilung trägt auch der Verzicht auf scharfe Speisen, Alkohol und Nikotin bei. Wurde die Mundschleimhautentzündung durch eine schlecht sitzende Prothese verursacht, sollte diese zügig angepasst werden, da sonst die Gefahr besteht, dass es immer wieder zu einer Stomatitis kommt.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Stomatitis
Als Vorbeugung gegen eine Mundschleimhautentzündung empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- regelmäßige und sanfte Mundhygiene mit fluoridhaltiger Zahnpasta
- ausgewogene Ernährung, um Vitaminmangel vorzubeugen
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um den Mund feucht zu halten
- Verwendung von alkoholfreien Mundspüllösungen
- Vermeidung von Reizstoffen wie Alkohol und Tabak
- Kontrollbesuche beim Zahnarzt, um scharfe Kanten oder schlecht sitzende Prothesen zu korrigieren