Wann ist eine Zahnreinigung nach einer Parodontosebehandlung zu empfehlen?

Die Parodontose oder Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, die durch eine einmalige Behandlung nicht zu heilen ist. Außerdem erfordert sie eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung der Nischen, die durch den Rückgang des Zahnfleisches entstanden sind. Wie oft die Reinigung notwendig ist, hängt einerseits von der Schwere der Parodontose, andererseits von individuellen Risikofaktoren wie Diabetes, Rauchen, Alkoholkonsum, Knochenverlust, eine genetische Vorbelastung etc. ab.

Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt wird am Anfang einer Parodontosebehandlung gemeinsam mit Ihnen ein sogenanntes Risikoprofil erstellen, von Zeit zu Zeit überprüfen und bei Bedarf anpassen. Die durch den Zahnfleischrückgang entstandenen Nischen bieten unter Umständen einen idealen Unterschlupf für Kariesbakterien und erhöhen somit die Anfälligkeit dafür. Wurzelkaries wird nicht selten zu spät entdeckt und ist je nach Ausprägung nur schwierig zu behandeln.

Die Wichtigkeit der Nachsorge nach einer Parodontosebehandlung

Wenn Parodontose nicht behandelt wird, kommt es langsam, aber sicher, zu einem fortschreitenden Abbau des Gewebes, das Zahnfleisch bildet sich zurück, und der Kieferknochen, in dem die Zähne verankert sind, wird angegriffen. Am Ende des Prozesses drohen freiliegende Zahnhälse und der Verlust von Zähnen. Man weiß heute auch, dass Parodontose zu einem Risiko für die Gesundheit insgesamt werden kann und die Gefahr für Herzinfarkte, Diabetes mellitus oder Lungenentzündungen erhöht.

Die eindeutige Tendenz zu einem erneuten Auftreten macht ein Behandlungskonzept für Patienten erforderlich, in das auch die Nachsorge explizit mit einbezogen wird. Wenn die Behandlung zu einem entzündungsfreien Zahnbett geführt hat, darf die Mundpflege und -hygiene nicht nachlassen, damit der Zustand auch erhalten bleibt.

Trotzdem sind Plaque und schädliche Bakterien nicht völlig zu eliminieren. Deshalb sollten Sie sich als Parodontosepatient einer regelmäßigen Prüfung des Heilverlaufs unterziehen, die eine professionelle Reinigung der Wurzelflächen über dem Zahnfleisch und unterhalb einschließt.

Je nach Schweregrad der Erkrankung sind pro Jahr einer bis vier Termine mit einer Dauer von 45 bis 60 Minuten empfehlenswert, wobei die Intervalle nach jedem Termin auf Grund der Befunde angepasst werden sollten.

Passive und aktive Zahnreinigung

Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) nehmen Sie üblicherweise passiv in der Praxis Ihrer Zahnärztin oder Ihres Zahnarztes hin. Dies allein reicht aber nicht aus. Sie sollten auch selbst täglich mit einer richtigen Reinigungsmethode aktiv werden. Damit eine professionelle Zahnreinigung Sinn macht, muss anschließend auch zu Hause ein Gleichgewicht der Bakterien in der Mundhöhle aufrechterhalten werden. Denn nur so können Sie erfolgreich gegen Parodontose und Karies vorgehen.

Besonders wichtig ist dabei die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten in der passenden Größe. Jeder Zwischenraum muss von der Bürste vollständig ausgefüllt werden, sonst bleibt zu viel Plaque darin zurück. Bei sehr engen Zahnzwischenräumen hilft nur Zahnseide, deren richtiger Gebrauch erlernt sein will. Ansonsten breitet sich de Parodontose wieder aus, greift das Zahnfleisch und schließlich den Kieferknochen an.

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