Sind Zero-Getränke besser für die Zähne?
Ob Cola, Orangen- oder Zitronenlimonade: Das Angebot an Zero-Getränken ist groß – und viele Menschen greifen gerne zu, um Kalorien zu sparen und die Zähne zu schonen. Doch sind Zero-Getränke wirklich besser für die Zähne? Ihr Zahnarztteam von Dr. Roland Bahrs und Kollegen klärt auf!
Kein Zucker – aber Säure
Zero-Getränke enthalten ausschließlich künstliche Süßstoffe, die den Zähnen nicht schaden. Das liegt daran, dass diese Substanzen von den Bakterien im Mund nur sehr langsam oder gar nicht verstoffwechselt werden können. Künstliche Süßstoffe sind somit für die Zähne unbedenklich, stehen aber in Verdacht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht zu fördern, was im Rahmen einer gesunden Ernährung immer berücksichtigt werden muss. Darüber hinaus ist erwiesen, dass künstliche Süßstoffe das Risiko für Heißhungerattacken erhöhen. All jene, die Gewicht verlieren möchten, sollten Zero-Getränke also möglichst meiden.
Für die Zähne sind nicht die künstlichen Süßstoffe in Zero-Getränken ein Problem, sondern die enthaltenen Säuren. Zitronensäure und Phosphorsäure kommen dabei besonders häufig zum Einsatz – um den Getränken einen intensiveren Geschmack zu verleihen und/oder um sie haltbarer zu machen. Beide Säuren weisen einen niedrigen pH-Wert auf: Zitronensäure kommt auf 3,2, Phosphorsäure sogar nur auf einen pH-Wert von 2,2. Und genau diese niedrigen pH-Werte sind fatal für den Zahnschmelz, denn dieser wird bereits ab einem pH-Wert von weniger als 5,5 demineralisiert. Ihm werden also die Mineralien entzogen und er wird weich. Das ist auch deshalb besonders problematisch, weil Getränke aufgrund ihrer flüssigen Konsistenz selbst in kleinste Zahnzwischenräume eindringen können.
Muss ich jetzt auf Zero-Getränke verzichten?
Gegen ein gelegentliches Glas Zero-Limo ist nichts einzuwenden, solange es die Ausnahme bleibt. Nach dem Verzehr ist es ratsam, die Zähne zu putzen – aber erst nach einer Wartezeit von mindestens 30 Minuten. Denn: Der aufgeweichte Zahnschmelz ist nun besonders angreifbar und könnte durch das Putzen abgebaut werden.
Wer nicht gänzlich auf Zero-Getränke verzichten möchte, sollte diese zudem nicht über den gesamten Tag verteilt trinken, sondern nach einem Glas eine längere Pause einlegen. Ansonsten werden die Zähne immer wieder den Säuren mit niedrigem pH-Wert ausgesetzt.
Zahnfreundliche Alternativen zu Zero-Getränken
Es gibt viele zahnfreundliche Alternativen zu säurehaltigen Zero-Getränken – die beste und gesündeste ist Wasser. Ob Sie zu stillem oder kohlensäurehaltigem Mineralwasser oder zu Leitungswasser greifen, ist dabei reine Geschmackssache. Ist Wasser allein Ihnen auf Dauer zu langweilig, können Sie mit Tee für Abwechslung sorgen. Dieser sollte entweder ungesüßt sein oder mit Birkenzucker (Xylit) gesüßt werden. Xylit gleicht in Aussehen und Geschmack dem gewöhnlichen Zucker, schadet den Zähnen jedoch nicht. Im Gegenteil: Xylit trägt zur Remineralisierung der Zähne bei und stärkt das Zahnfleisch, weshalb der natürliche Zuckeraustauschstoff sogar in einigen Zahncremes enthalten ist.
Ein Tipp noch am Rande: Fruchtsäfte sind sogar noch schädlicher für die Zähne als Zero-Getränke und sollten daher nur in kleinen Maßen getrunken werden. Sie enthalten nämlich nicht nur Fruchtzucker, sondern auch Fruchtsäure – eine Kombination, dem der Zahnschmelz kaum etwas entgegenzusetzen hat. Beim Frühstück greifen Sie lieber zu einem Glas Milch, denn das enthaltene Calcium wirkt sich sogar positiv auf Zähne und Knochen aus.
Gerne beraten wir Sie individuell zum Thema zahnfreundliche Ernährung. Kontaktieren Sie uns!