Mundgeruch trotz guter Zahnpflege – was können Sie tun?

Mundgeruch ist ein weit verbreitetes, für Betroffene und Mitmenschen unangenehmes Phänomen. Es gibt Schätzungen von Zahnmedizinern, dass rund fünf Prozent der deutschen Bevölkerung unter chronischem Mundgeruch leiden. Viele Menschen merken jedoch gar nicht, wenn sie schlecht aus dem Mund riechen. Hinzu kommt, dass es sich dabei um ein Tabuthema handelt, das von niemandem gerne angesprochen wird.

Dabei ist es wichtig, den Ursachen auf den Grund zu gehen, denn dauerhafter Mundgeruch ist nicht nur die Folge einer mangelhaften Zahnhygiene, sondern kann auch Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung sein. Unser Beitrag fasst die wichtigsten Informationen zusammen.

Wie entsteht Mundgeruch?

Generell entsteht Mundgeruch (medizinisch: Halitosis oder Foetor ex ore = schlechter Geruch aus dem Mund) durch den Stoffwechsel von Bakterien in der Mundhöhle und im Rachen. Sie zersetzen Nahrungsreste – etwa an den Zähnen – wobei Schwefelverbindungen frei werden, die für den unangenehmen Geruch verantwortlich sind. Außerdem bildet sich bei der Zersetzung Plaque und legt sich auf den Zähnen, in den Zahnzwischenräumen und auf der Zunge ab.

Mundgeruch wird aber auch durch Lebensmittel wie Zwiebeln und Knoblauch, durch Kaffee, Tee, Alkoholgenuss und Tabakrauch verursacht. Schließlich seien noch Medikamente mit Anteilen von Nitrat oder Schwefel genannt. Diese Variante verschwindet jedoch nach dem Absetzen der Arznei.

Mundgeruch auf Grund von Speiseresten kann mit einer guten Mundhygiene bekämpft werden. Dazu gehören mindestens zweimaliges Zähneputzen pro Tag, die Verwendung von Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten sowie Spülungen. Als alte Hausmittel gegen Mundgeruch kommen unter anderem frische Petersilie und frischer Ingwer in Frage, wobei Ingwer zusätzlich helfen kann, Entzündungen im Mundraum zu verhindern.

Mundgeruch durch schlechte Zähne

Bei einer mangelhaften Mundhygiene kommt es langfristig meist zu Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis. Sie alle können Verursacher von Mundgeruch sein. Faule oder abgestorbene Zähne sorgen für schlechten Atem, ebenso Lücken nach Zahnextraktionen, in denen sich relativ viele Speisereste und Bakterien sammeln können.

Mit Mundhygiene allein sind Krankheiten wie Karies oder Parodontitis nicht mehr zu behandeln. Da hilft nur noch eine Behandlung durch eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt.

Mundgeruch durch Erkrankungen

Wenn Sie trotz optimaler Mundhygiene unter Mundgeruch leiden, kann eine Erkrankung die Ursache sein. Dann sind genauere Untersuchungen erforderlich, um zu richtigen Diagnose zu kommen.

Etwa zehn Prozent aller Fälle von länger anhaltendem Mundgeruch werden durch Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum verursacht. Dazu zählen:

  • chronischer Schnupfen (Rhinitis)
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Mandelentzündung (Tonsillitis)
  • Rachenentzündung (Pharyngitis)
  • Bronchitis
  • Lungenentzündung (häufig ein eitriger Mundgeruch)

Mundgeruch kann außerdem durch folgende Beschwerden und Erkrankungen auftreten:

  • Sodbrennen und Refluxkrankheit (verursachen einen säuerlichen Mundgeruch)
  • Infektionen mit dem Bakterium Helicobacter pylori, das Magengeschwüre und Magenschleimhautentzündungen auslösen kann
  • verschiedene Störungen der Darmflora
  • Nierenversagen (Geruch nach Ammoniak oder Urin)
  • Lebererkrankungen (Geruch nach Ammoniak)
  • Diabetes (süßlicher Geruch nach Aceton durch falsch eingestellte Medikamente)

Schließlich sind noch Gründe zu nennen, wie:

  • Diäten und Fastenkuren
  • einseitige Ernährung
  • chronisch trockener Mund mit nur wenig Speichelfluss
  • nächtliches Schnarchen und Mundatmung, wodurch die Mundhöhle stark austrocknet
  • Stress

Wenn Mundgeruch trotz optimaler Zahnpflege nicht verschwindet, sollten Sie mit Ihrem Zahnarzt sprechen. Er kann Sie dabei unterstützen, die Ursachen herauszufinden und Sie bei Bedarf an einen anderen Facharzt verweisen. Sie sollten das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen.

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