Karies richtig vorbeugen
Karies gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Zahnapparates, auch wenn die Zahl der betroffenen Personen in den letzten Jahren dank einer besseren Prophylaxe zurückgegangen ist. Es handelt sich trotzdem immer noch um eine der führenden Volkskrankheiten in Deutschland. Dabei wäre Karies durchaus vermeidbar, wenn man bei den Ursachen und Risikofaktoren ansetzt. Denn es gibt einige Schritte, die jede Patientin und jeder Patient selbst durchführen kann. Hinzu kommen Maßnahmen der Kariesprophylaxe, die durch Zahnmediziner bzw. zahnärztliches Personal ergriffen werden können.
Gründliche und regelmäßige Pflege der Zähne und des Mundraumes
Die erste vorbeugende Maßnahme gegen Karies besteht in einem sorgfältigen, regelmäßigen Putzen sämtlicher Zahnoberflächen mit einer geeigneten Zahnbürste und Zahncreme sowie der Reinigung von Zahnzwischenräumen und Zunge. Für die Zahnzwischenräume sind Zahnseide oder spezielle kleine Bürsten erhältlich. Ein Ausspülen des Mundes mit klarem Wasser nach Mahlzeiten trägt ebenfalls zu einer guten Mundhygiene bei.
Schutz durch Fluoride
Gegen das Herauslösen von Mineralien aus dem Zahnschmelz, das am Anfang einer Karies steht, können Fluoride schützen. Sie fördern außerdem die Wiedereinlagerung von Mineralien. Enthalten sind Fluoride in den meisten Zahncremes und Zahngelen sowie in Mundwässern. Sie können aber auch über die Nahrung aufgenommen werden, etwa in Form von Mineralwasser oder fluoridiertem Speisesalz.
Speichelfluss anregen und unterstützen
Unser natürlicher Speichelfluss kann Karies durch verschiedene Mechanismen vorbeugen und lässt sich zum Beispiel durch das Kauen zuckerfreier Kaugummis zwischen den Mahlzeiten anregen. In diesem Zusammenhang sind auch die Intervalle zwischen Mahlzeiten zu sehen.
Dazu müssen Sie wissen, dass die zahlreichen Bakterien, die in der Mundhöhle leben, mit ihren Ausscheidungen Säuren produzieren, die den Zahnschmelz angreifen. Speichel sorgt dafür, dass diese Säuren neutralisiert werden. Wenn Sie häufig kleine Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen oder naschen, verkürzen Sie die Phasen, in denen über den Speichel Mineralien wieder in die Zähne eingelagert werden können.
Gegen Sie zu den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die halbjährlichen Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt. Sie dienen der Früherkennung von Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleischs und der Mundschleimhäute. Nehmen Sie diese Untersuchungen wahr, um eventuell auftretende Karies bereits im Frühstadium zu erkennen und behandeln zu lassen.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit zuckerhaltige Speisen und Getränke
Die für Karies verantwortlichen Bakterien in der Mundhöhle benötigen Zucker für ihren Stoffwechsel. Wenn Sie zuckerhaltige Getränke und süße Naschereien weitestgehend vermeiden, können Sie einen wichtigen Risikofaktor für Karies deutlich geringer halten.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Karies durch den Zahnarzt
Die erwähnten halbjährlichen Vorsorgeuntersuchungen sind nur eine Maßnahme, die Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin durchführen kann. Eine weitere stellt die Aufklärung über die richtige Zahn- und Mundhygiene sowie eine geeignete Ernährungsweise dar.
Gezielte Möglichkeiten der Kariesvorbeugung durch Zahnärzte sind das Auftragen von Fluoridlack oder -gel, um dem Herauslösen von Mineralien aus dem Zahnschmelz entgegenzuwirken und gleichzeitig die Wiedereinlagerung zu fördern sowie die Beseitigung von Zahnstein. Bei Bedarf bietet sich eine professionelle Zahnreinigung (PZR) an, die in der Regel von speziell dafür geschultem zahnärztlichen Personal durchgeführt wird.
Für Kinder und Jugendliche gibt es besondere Programme zur Kariesprophylaxe. Vom 6. bis zum 18. Lebensjahr haben Sie für Ihren Nachwuchs zweimal pro Jahr Anspruch auf eine solche Individualprophylaxe, bei der Ihr Zahnarzt die Mundhygiene beurteilt und über eine gute Mund- und Zahnpflege aufklärt. Dabei können auch auftretende Grübchen und Fissuren an den bleibenden Backenzähnen zur Abwehr von Karies mit einer Kunststoffmasse versiegelt werden.