Empfindlichkeit von Zähnen gegen Heißes und Kaltes

Sollten Sie unter empfindlichen Zähnen leiden, kennen Sie bestimmt den plötzlich auftretenden Schmerz, der durch heiße und kalte Getränke, durch Eiscreme oder auch säuerliches Obst hervorgerufen werden kann. Es gibt viele Menschen in Deutschland, die von diesem Phänomen betroffen sind, das Mediziner als Dentinhypersensibilität bezeichnen. Wir möchten Ihnen mit diesem Beitrag Informationen an die Hand geben, was es damit auf sich hat.

Ursachen für empfindliche Zähne

Um zu verstehen, warum manche Menschen empfindlich gegen Heißes und Kaltes an den Zähnen sind, muss man sich den Aufbau der Zähne anschauen. Die Ursache der Dentinhypersensibilität sind freiliegende Zahnhälse. In manchen Fällen, sind diese gut zu erkennen, in anderen ist ein gut geschultes Auge erforderlich. Auf jeden Fall ist entweder der Zahnschmelz angegriffen, oder es hat sich das Zahnfleisch zurückgebildet.

Das Zahnbein oder Dentin ist bei einem gesunden Zahn vom Zahnbein geschützt und an den Wurzeln vom Zahnfleisch umgeben. Im Inneren wird es von zahlreichen kleinen Kanälen durchzogen, den Dentintubuli. Sie sind mit Flüssigkeit gefüllt und leiten Reize weiter an die sogenannte Pulpa, die aus Bindegewebe sowie feinen Blut- und Nervenbahnen besteht. Bei einem Rückgang des Zahnfleisches oder Beschädigungen des Zahnschmelzes liegt das Dentin frei, so dass beim Verzehr von heißen und kalten Getränken und Speisen deren thermische Reize direkt zur Pulpa gelangen und dort die Schmerzen auslösen. Das gilt übrigens auch bei chemischen Reizen durch süße und saure Lebensmittel.

Was Sie gegen empfindliche Zähne tun können?

Langfristig werden Sie als betroffene Person nicht ausschließlich auf lauwarme Getränke und Speisen zurückgreifen, sondern auch weiterhin Heißes und Kaltes genießen wollen. Sie können einiges gegen schmerzempfindliche Zähne tun, und zwar sowohl zu Hause, als auch mit einem Gang zum Zahnarzt. Die Schonung von Zahnfleisch und Zahnsubstanz steht dabei im Vordergrund.

Hier einige Tipps:

  • Wählen Sie eine passende Zahnbürste für eine sanfte Putztechnik Ihrer sensiblen Zähne, am besten nach Absprache mit Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt.
  • Üben Sie beim Zähneputzen möglichst wenig Druck aus. Putzen Sie lieber sanft „von rot nach weiß“, also vom Zahnfleisch hin zum Zahn. Achten Sie darauf, die Zahnbürste nur mit den Fingerspitzen zu halten und nicht mit der Faust, weil hierdurch der Druck schnell zu stark wird.
  • Verzichten Sie auf Whitening-Zahncremes. Diese haben einen großen Anteil an Putzkörpern, die den Zahnschmelz schädigen und für noch mehr Empfindlichkeit sorgen können.
  • Verwenden Sie eventuell eine Zahnpasta mit künstlichem Zahnschmelz. Sie enthält einen Wirkstoff namens Hydroxylapatit, der dem natürlichen Zahnschmelz nachempfunden ist und kleine Defekte verschließen kann.
  • Spülen Sie Ihre Mundhöhle regelmäßig mit einer dafür vorgesehenen Mundspülung aus. Ihr Zahnarzt kann Sie dazu beraten. Damit können Sie Bakterien, die einen Zahnfleischrückgang fördern, an schwer erreichbaren Stellen beseitigen.
  • Falls Sie Raucher sind, versuchen Sie, darauf zu verzichten. Tabakrauch verschlechtert die Durchblutung des Zahnfleisches und macht es anfälliger für Entzündungen.
  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit den Verzehr saurer und süßer Lebensmittel wie Softdrinks, Zitrusfrüchte oder Beerenarten wie Himbeeren, Johannisbeeren oder Brombeeren. Zucker wird übrigens von Bakterien in der Mundflora ebenfalls in Säure umgewandelt.
  • Nehmen Sie die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt wahr, damit Zahnschäden, Entzündungen und freiliegende Zahnhälse erkannt und behandelt werden können. Ihr Zahnarzt kann Ihnen auch eine Aufbissschiene anfertigen, wenn Sie von nächtlichem Zähneknirschen betroffen sind und Ihre Zähne dadurch empfindlicher werden. Auf jeden Fall sollten Sie bei Hitze- und Kälteempfindlichkeit Ihrer Zähne die Beratung in der Praxis suchen.

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