Günstige Implantate im Ausland einsetzen lassen – Chancen und Risiken
Zahnimplantate sind die nachhaltigste Möglichkeit, fehlende Zähnen zu ersetzen, aber auch die teuerste. Deshalb ist es für viele Menschen verlockend, sich nach preisgünstigen Angeboten im Ausland umzuschauen, denn die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland zahlen allenfalls einen geringen Zuschuss.
Allerdings hat sich gezeigt, dass der sogenannte Zahntourismus vor allem in süd- und osteuropäische Länder häufig nicht den Erwartungen entspricht und auch deutliche Risiken birgt, die auf den ersten Blick kaum zu erkennen sind.
Leider werden bei einer preiswerten Lösung für Implantate und dazugehöriger Behandlung im Ausland nicht selten kostenintensive Nachbehandlungen nach der Rückkehr erforderlich, die unter Umständen sogar die Gesamtkosten einer effizienten Behandlung in Deutschland übersteigen.
Was macht ein Implantat dem Ausland so günstig?
In zahlreichen Ländern in Osteuropa, in Lateinamerika und in Asien sind Zahnbehandlungen und Zahnersatz deutlich günstiger als in Deutschland oder in Westeuropa. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen sind dies niedrigere Honorare für Zahnärzte und Lohnkosten für Praxispersonal. Zum zweiten entstehen in diesen Ländern geringere Betriebsausgaben für Miete, Strom etc.
Und schließlich unterstützen einige Länder den Medizintourismus, indem sie staatliche Subventionen oder auch Steuervorteile gewähren, was die Preise für ausländische Patienten zusätzlich attraktiver macht.
Insgesamt können diese Preisunterschiede je nach Land beträchtlich sein, weshalb immer mehr Menschen eine Chance auf finanzielle Erleichterung darin sehen, sich Implantate im Ausland einsetzen zu lassen.
Vorteile günstiger Implantate und Behandlungen im Ausland
Der deutlichste Vorteil ist sicherlich der geringere finanzielle Aufwand. In Ländern wie der Türkei, Polen oder Ungarn sind die Kosten für Zahnimplantate zum Teil bis zu 50% niedriger als in Deutschland.
Viele Zahnkliniken und Zahnarztpraxen dort haben durchaus modernste Technologien und Behandlungsmethoden, die den deutschen und westeuropäischen Standards entsprechen. Auch innovative Implantatsysteme und hochwertige Materialien sind keine Seltenheit.
Manche Patienten verbinden zudem die Behandlung mit einem Urlaubsaufenthalt. Die Türkei, Ungarn oder auch Spanien bieten viele begehrte Urlaubsziele, sodass die Behandlung beim Zahnarzt mit Erholung und Entspannung kombiniert werden kann.
Nachteile von Implantaten im Ausland
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich Implantate im Ausland einsetzen zu lassen, sollten Sie aber auch die Risiken und die Nachteile sorgfältig bedenken. Trotz moderner Ausstattungen und Behandlungsmethoden unterscheiden sich die medizinischen Standards vom Land zu Land zum Teil erheblich.
Auch arbeiten nicht alle Kliniken und Praxen nach den gleichen Standards in puncto Hygiene wie in Deutschland. Dadurch können Infektionen oder weitere Komplikationen entstehen, wenn nicht auf eine sorgfältige Hygiene geachtet wird.
Die Kommunikation kann ein Problem darstellen. Sprachliche Hindernisse führen schnell zu Missverständnissen. Deshalb ist wichtig, dass Sie sich mit dem Praxisteam und dem behandelnden Arzt gut verstehen können. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Ihre Behandlung auch nach Ihren Wünschen abläuft.
Ein weiteres Problem stellt sich mit der Frage nach Garantie und Nachsorge. Implantate benötigen häufig eine umfassende Nachbehandlung und auch regelmäßige Kontrollen, damit sie langfristig erfolgreich ihren Dienst tun. Wenn sie dann nach einer Behandlung im Ausland zurück in der Heimat sind, bereitet die Verständigung mit der ausländischen Klinik nicht selten Schwierigkeiten. Oder es werden sogar weitere Reisen ins Ausland erforderlich, um nötige Nachbesserungen durchführen zu lassen.
Bei der Rechtslage und Haftung und können ebenfalls Schwierigkeiten auftauchen. In Deutschland gibt klare Regelungen für medizinische Behandlungen und für die Rechte von Patienten. Im Ausland sind sie häufig weniger streng sein und/oder von der Rechtslage in Deutschland stark abweichend. Kommt es zu einem Behandlungsfehler, ist es dann schwierig, seine Rechte wahrzunehmen und eventuell Schadensersatz einzuklagen.
Und was die Kosten betrifft: Implantate und Behandlung mögen deutlich günstiger sein. Allerdings entsteht unter Umständen zusätzlicher finanzieller Aufwand, den sie zuvor vielleicht nicht einkalkuliert haben. Dazu zählen weitere Reise- und Unterkunftskosten, Kosten für Voruntersuchungen und gegebenenfalls auch für Nachbehandlungen.
Informieren Sie sich gut und wägen Sie die Vor- und Nachteile sorgfältig ab
Für finanziell schwächer aufgestellte Patienten mögen die niedrigeren Kosten ein gewichtiges Argument sein. Bevor Sie sich allerdings dazu entschließen, sollten Sie gründlich recherchieren. Sie können sich im Internet informieren oder sich mit Menschen austauschen, die sich bereits Implantate im Ausland haben einsetzen lassen.
Zusätzlich sollten Sie auch mit Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt an Ihrem Wohnort sprechen, damit eine sichere Nachsorge daheim gewährleistet ist. Die Qualität der Implantate und der Materialien sowie die Sicherheit Ihrer Zahngesundheit sollte bei Ihren Überlegungen stets im Vordergrund stehen.