Fluorid – ja oder nein?

Zahlreiche Hersteller von fluoridhaltigen Zahncremes werben mit den positiven Effekten ihrer Produkte auf die Zahngesundheit. Allerdings ist auch immer wieder zu lesen, dass Fluorid schädlich sein soll, viele Verbraucher sind daher entsprechend verunsichert. Ist die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta sinnvoll oder kann das Spurenelement die Gesundheit negativ beeinflussen?

Was ist Fluorid?

Das chemische Element Fluor ist sehr reaktionsfreudig und geht daher schnell Verbindungen mit anderen Substanzen ein. Fluoride sind somit Verbindungen aus Fluor und anderen Stoffen, die überall in der Natur zu finden sind. Sie kommen beispielsweise in Gestein, im Trinkwasser und in Lebensmitteln vor, zudem sind sie natürliche Bestandteile der menschlichen Knochen und Zähne. In der Zahnmedizin sind insbesondere die Fluoride Natriumfluorid, Aminfluorid und Zinnfluorid relevant. Bereits im Jahr 1874 gab es Empfehlungen, Fluorid zur Vorbeugung von Karies zu verabreichen und in den 1950er Jahren kamen erstmals fluoridhaltige Zahncremes auf den Markt.

Fluorid unterstützt die Zahngesundheit

Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper und weist einen hohen Mineralstoffanteil auf. Mikroorganismen im Biofilm (Plaque) wandeln die in der Nahrung enthaltenen Kohlenhydrate in Säuren um, die den Zahnschmelz angreifen und ihn aufweichen. In der Folge steigt die Kariesgefahr. Fluorid wirkt sich in vielfältiger Weise positiv auf die Zahngesundheit aus:

  • stört den Stoffwechsel der Bakterien
  • hemmt das Bakterienwachstum
  • reduziert die bakterielle Säureproduktion
  • begünstigt eine höhere Widerstandskraft gegen schädliche Säuren
  • hemmt den Mineralverlust und fördert die Remineralisation des Zahnschmelzes

Die positive Wirkung auf die Zahngesundheit ist zweifelsfrei nachgewiesen. In zahlreichen Studien zeigte sich, dass Fluorid das Kariesrisiko um ca. 40 Prozent senken kann.

Ist Fluorid schädlich?

Die Gerüchte, dass Fluorid gesundheitsschädlich oder sogar giftig sei, halten sich hartnäckig. Meist ist zu lesen, dass die Fluoridaufnahme zu gesundheitlichen Problemen führt und einige Kritiker wittern sogar eine globale Verschwörung. Diese Aussagen entbehren jeder Grundlage. Zwar kann eine Überdosierung durchaus zu einer Vergiftung führen, dazu müsste ein Erwachsener mit einem Körpergewicht von 70 kg jedoch auf einen Schlag mindestens 350 mg Fluorid aufnehmen. Dies entspricht etwa der Menge von zwei bis drei Zahnpastatuben. In Deutschland hat der Gesetzgeber den Fluoridgehalt von Zahncremes auf maximal 0,15 Prozent (Erwachsene) bzw. 0,05 Prozent (Kinder) beschränkt und auch über die Ernährung können Sie durchschnittlich nur zwischen 0,4 und 1,5 mg aufnehmen. Selbst eine versehentliche Überdosierung ist daher unrealistisch.

Begünstigt Fluorid die Entstehung von Fluorose?

Bei einer dauerhaft überhöhten Aufnahme von Fluorid kann es bei Kindern zur Entstehung von Fluorosen kommen, es bilden sich weißliche Flecken auf den Zähnen. Kinder sollten daher maximal 1,5 mg (Alter: ein bis drei Jahre) bzw. 2,5 mg (Alter: vier bis acht Jahre) Fluorid pro Tag aufnehmen. Die Fluoridaufnahme ist auch für Kinder zu empfehlen. Eltern sollten jedoch keinesfalls Fluoridtabletten verabreichen, wenn das Kind gleichzeitig eine fluoridhaltige Zahncreme verwendet. In diesem Fall ist die Entstehung von Fluorosen vorprogrammiert.

Fluorid schützt den Zahnschmelz

Fluorid wirkt sich nachweislich positiv auf die Zahngesundheit aus und ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil einer wirksamen Zahnpflege. Sie haben Fragen zu fluoridhaltigen Zahncremes oder zu kariesverhütenden Therapien? Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.

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